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Artikel: Transparenter Kaffee: wie wir das leben (wollen)

Transparenter Kaffee: wie wir das leben (wollen) - carabica - fine coffee culture
Kaffeehandel

Transparenter Kaffee: wie wir das leben (wollen)

Alle reden drüber. Zumindest in der Kaffee-Szene.

 

Transparenz.

Klingt schön. Ist es auch. Wenn es gelebt wird.

Transparenz im Kaffeehandel ist zu einem Schlagwort verkommen, das auf Marketingmaterialen nicht mehr wegzudenken ist. Wenn ich mich bei meinen Kollegen auf Webseiten und Social Media-Kanälen umsehe, lese ich überall das gleiche: Qualität, Nachhaltigkeit, Transparenz.

Reicht das schon aus? Wie viel Informationen wollen und können wir unseren mündigen Kunden zumuten?

Wie schonungslos wollen wir auf unser eigenes Handeln schauen und prüfen ob wir tatsächlich so transparent im Alltag sind, wie wir auf unseren Marketing-Faltblättern vorgeben zu sein?

In diesem Blog-Artikel sprechen wir über Transparenz im Kaffeehandel. Du wirst:

  • Lernen, was Transparenz überhaupt bedeutet
  • Wie du einschätzen kannst, ob dein Kaffee tatsächlich aus einer transparenten Handelsbeziehung stammt.
  • Wie wir Transparenz leben möchten, damit du geilen Kaffee trinkst, der Produzent einen fairen Lohn genießt und wir ein reines Gewissen haben können.


Legen wir los.

 

ICH GEBE ES ZU

Als doch recht kleiner Kaffeeröster habe ich mich jahrelang auf die Vorarbeit meiner Import-Partner verlassen. Schließlich hatte ich in "Spezialitäten-Rohkaffee" investiert.

Basierend auf Qualität der Rohware habe ich Preise bezahlt, die weit über dem "Fair Trade Preis" liegen und oft ein Vielfaches des aktuellen Marktpreises sind.

Auch die Stories "dahinter" sind wohlklingend: Unterstützung von lokalen Projekten, Investitionen in sanitäre Einrichtungen, Verbesserung der Qualität des Kaffees und Wohnungen für die Kaffeepflücker.

Klingt super.

Zwar habe ich stets von Import-Partnern gekauft, die in meinen Augen solide Arbeit leisten. Kontrolliert habe ich das jedoch nie.

Da wäre z.B. belco - green coffee, die bis ins letzte Detail alles über ihre Kaffeeproduzenten wissen und mir als Kaffeeröster hervorragende Informationen zum gekauften Rohkaffee liefern können.

Oder Knauer&Knauer von PachaMama: zwei ehemalige Siemensianer, die ihren Kaffee direkt von der Plantage in Peru holen. Wenn ich wollte, könnte ich direkt auf der Kaffeefarm anrufen und mich nach der Ernte erkundigen. Lokale Investitionen für die Menschen sind hier selbstverständlich.

Oder Falcon Specialties, die selbst regelmäßig im Anbauland vor Ort sind und häufig mit ihrem Handel soziale non-profit Organisationen vor Ort unterstützen (wie z.B. die Girls-Gotta-Run Foundation unseres äthiopischen Kaffees).

Schließlich stehe ich im Austausch mit algrano, die mit ihrer Plattform eine direkte Kommunikation zwischen Kaffeeröstern und Kaffeeproduzenten im Anbauland ermöglicht. Mehr Transparenz geht nicht.


Das ist mir nun nicht mehr ausreichend.

Und das kam so:

Die erste Anfrage meines Kunden war unscheinbar. "Funktioniert Indien als Cappuccino?"

Doch dann war er da: Der allererste Kunde, der mehr wissen wollte. Gibt es mehr Bilder? Was ist der Farmgate Preis? Was der FOB?


Am Ende stand ein Austausch über Transparenz im Kaffeehandel, über Bilder von der Farm und über den Lohn, den die Kaffeeproduzenten für ihre Arbeit erhalten.

Kennst du das? Dieses schlechte Gefühl, nicht dein "Bestes" gegeben zu haben?

Ich hatte nach bestem Wissen und Gewissen kommuniziert, hatte aber die Zahlen und Fakten nicht parat.

Glücklicherweise stehen meine Import-Partner tatsächlich transparent und leidenschaftlich für qualitativ hochwertigen Kaffee ein. Deshalb war es für mich leicht, die wichtigsten Kennzahlen abzufragen.

Mit der Erkenntnis Transparenz "besser" ausleben zu können, machte ich mich also an die Arbeit. Ich wollte mehr wissen, mehr Fakten, mehr Hintergründe erfahren. 

Lass mich erklären.


Wir starten mit der Frage: wie gelangt der Kaffee überhaupt von der Finca bis zum Hafen?

Die geernteten Kaffeebohnen werden zunächst sortiert und für weitere Aufbereitungsschritte vorbereitet. Größere Kaffeeplantagen betreiben eigene Aufbereitungsanlagen. Kleine Kaffeebauern schließen sich häufig (vor allem in Afrika) zu "central washing stations" zusammen.

Wir gehen hier nicht auf alle Verarbeitungsschritte ein, da es primär um die Transparenz im Handel geht. Kaffeebohnen werden bei der nassen Aufbereitung zunächst als "Parchment (coffee)" vorbereitet. Dies ist Kaffee, der noch geschält werden muss, um dann als green coffee in den Verkehr zu gelangen.

An dieser Stelle würde ein Kaffeebauer den Farm-Gate Preis erlangen.

Der Green Coffee wird in "grain-pro" Tüten für einen optimalen Luftaustausch verpackt und in Jute-Säcke gefüllt. Verlässt der verpackte Rohkaffee die Farm oder Washing Station für den Transport zum Hafen, greift der FOB Preis.

Damit es weitergeht, müssen wir zunächst die Begriffe klären.

 

FOB (FREE ON BOARD)

Im Kontext des Kaffeehandels steht FOB für "Free on Board" (frei an Bord). Es ist eine Handelsklausel, die den Verantwortungsbereich für den Kaffeeexport definiert. Wenn ein Kaffee "FOB" angeboten wird, bedeutet dies, dass der Verkäufer für die Kosten und Risiken bis zum Zeitpunkt der Verladung des Kaffees auf das Schiff verantwortlich ist.


Der Begriff FOB umfasst normalerweise die Kosten für die Vorbereitung des Kaffees für den Versand, die Be- und Entladung am Hafen, die Zollabfertigung und andere Kosten, die mit dem Export des Kaffees verbunden sind. Sobald der Kaffee auf das Schiff geladen wurde, gehen die Kosten und Risiken auf den Käufer über.


Es ist wichtig zu beachten, dass FOB nur den Export des Kaffees abdeckt und nicht die Kosten für den Transport des Kaffees zum Bestimmungshafen. Diese Kosten werden normalerweise vom Käufer getragen und können separat vereinbart werden.

Die Verwendung der Handelsklausel FOB im Kaffeehandel ermöglicht es den Marktteilnehmern, die Verantwortlichkeiten und Kosten klar zu definieren und einen transparenten Handel zu gewährleisten.

 

FARM-GATE PREIS

"Farm-gate" ist der Preis, den ein Kaffeeproduzent für seine Kaffeeproduktion direkt an der Farm erhält. Es ist der Preis, der dem Produzenten beim Verkauf seiner Rohkaffeebohnen bezahlt wird, bevor sie den landwirtschaftlichen Betrieb verlassen.


Der farm-gate-Preis wird in der Regel auf der Grundlage verschiedener Faktoren festgelegt, wie beispielsweise dem aktuellen Kaffeemarktpreis, der Qualität des Kaffees, der Erntemenge, den Kosten für die Produktion und anderen Verhandlungen zwischen dem Kaffeebauern und dem Käufer.


Der Farmgate-Preis ist ein wichtiger Aspekt des Kaffeehandels, da er den Lebensunterhalt der Kaffeebauern beeinflusst und deren Rentabilität und Nachhaltigkeit sicherstellen soll. Ein fairer und angemessener Farmgate-Preis kann den Produzenten ermöglichen, in ihre Farmen zu investieren, die Qualität ihres Kaffees zu verbessern und ihre Gemeinschaften zu stärken.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Farmgate-Preis nicht den endgültigen Preis für den Kaffee im Einzelhandel oder im globalen Markt widerspiegelt.


Doch was bedeutet das in der Praxis? Jetzt wird es etwas komplizierter. Bleib dran!

 

BENCHMARKING: FOB (FREE-ON-BOARD) & FARM-GATE PREISE

Häufig werden Preise im Supermarkt mit den sogenannten free on board Preisen oder den farm-gate Preisen bzw. dem Preis verglichen, der an die Kaffeeproduzenten ausbezahlt wird. Eine derartige Gegenüberstellung wird in den meisten Fällen irreführend sein.

Die Tabelle zeigt den Preisunterschied zwischen Ländern und Kaffeequalitäten sowie die "Transmission Rate", d.h. die Wertübertragung von FOB zu Farmgate-Preisen. Diese Rate ermöglicht eine erste Einschätzung zur Effizienz der Wertschöpfungskette.



The Coffee Guide, Fourth Edition | ITC (intracen.org)

 

TRANSMISSION RATE

Um die FOB / farm-gate Preise bewerten zu können, müssen die wirtschaftlichen Aspekte des Verkaufs im Supermarkt und die ökonomischen Einflüsse auf die Kaffeeproduktion mit in Betracht gezogen werden.


Eine hohe Transmission Rate bedeutet, dass ein hoher Anteil der Wertschöpfung an den Produzenten weitergegeben werden kann. Das ist der Fall in Brasilien und Vietnam.

Eine niedrige Transmission Rate ist schlecht für den Kaffeebauern: Ineffizienzen führen dazu, dass der Produzent weniger für seinen Rohkaffee erhält.


Was ist die Lösung?

Einfach ausgedrückt: Investitionen in Infrastruktur und der Abbau von Bürokratie. Ja, da ist sie wieder. Die Bürokratie.

Ein Vergleich macht Vieles deutlich:

Äthiopien hat in unserer Beispiel-Liste einen FOB Preis von $ 8,80 bei einer Transmission Rate von gerade einmal 46%. In Brasilien wird ein FOB von $ 2,13 veranschlagt bei einer Transmission Rate von 89%.

Wie ist das überhaupt möglich?

Gehen wir ins Detail.

Mehr Wert durch Knappheit

Aus dem Specialty Bereich kennen und schätzen wir die Microlots aus Äthiopien. Microlots sind per Definition limitiert. Vor allem im Vergleich mit großen Plantagen aus Brasilien. Zudem sind Käufer von Microlots bereit, höhere Preise zu bezahlen.


Höhere Qualität, höhere Preise

Dass hohe Qualität auch höhere Preise nach sich zieht, dürfte bekannt sein. Äthiopische Kaffees haben meist höhere Qualität und einen höheren intrinsischen Wert. Einige Faktoren, die die Qualität beeinflussen sind einfach messbar, z.B. Cup Score oder die Anzahl an "defects".

Andere Einflüsse, wie die Präferenzen des Käufers für bestimmte Tassen- und Aromaprofile, sind nicht quantifizierbar. Dennoch haben sie einen Effekt auf die gehandelte Qualität des Rohkaffees.


Produktionskosten

Microlots zu ernten und aufzuarbeiten ist deutlich kostspieliger als per Maschine geerntete "Bulk Blends" zu produzieren. Es ist viel Handarbeit erforderlich und benötigt mehr Zeit. Zudem ist die Vermarktung von Microlots kostenintensiver, was wiederum zu einem höheren Endverbraucherpreis führt.


Betriebskosten

Die Effizienz der Wertschöpfungskette ist ein maßgeblicher Faktor für die Betriebskosten ("cost of business"). Diese infrastrukturellen Unterschiede beeinflussen erheblich die Transmission Rate. Dazu zählen zum Beispiel: Zinssätze, die Entfernung und der Zugang zu Exporthäfen, Kaffeesteuersätze, der Zugang zu Aufbereitungs-Stationen für Kaffee oder auch die Marge von Exportpartnern.

Hinzu kommt, dass in unserem Beispiel brasilianische Kaffeebauern meist größere Plantagen besitzen und von Skaleneffekten profitieren. Viele Kaffeebauern haben eigene Aufbereitungsstationen / Washing Stations auf ihrem Gelände. Äthiopische Kaffeebauern sind oft sogenannte "smallholder". D.h. sie produzieren sehr geringe Mengen Rohkaffee, schließen sich mit vielen weiteren Kleinbauern zusammen und nutzen gemeinschaftlich eine Washing Station. Die administrative Organisation und Logistik steigert die Kosten.


Verwendung und Endverbraucher-Preis

Die oben abgebildete Tabelle gibt einen generellen Überblick. Allerdings sind die möglichen Schlussfolgerungen nicht eins zu eins übertragbar. Einige Variablen kommen hier ins Spiel.

In Äthiopien beispielsweise wird häufig nur ca. 10% der Produktionsmenge eines Kaffeebauern als Microlot verkauft. Der Rest wird meist in "premium" oder "standard" Qualitäten angeboten. Der netto Farmgate-Preis bildet so einen gewichteten Durchschnitt des erzielten Preises.

Weiterhin spielt es eine Rolle, wie eine Rösterei den Rohkaffee einsetzen will. Soll ein Kaffee in ein Premium Espresso Blend oder in ein Standard Kaffee verwandelt werden? Die Wertschöpfungskette ist in beiden Fällen sehr unterschiedlich und wird daher andere Preise hervorrufen.

 

UMDENKEN

Wem es jetzt noch nicht klar ist: Kaffeehandel ist komplex.


Transparenz verkommt schnell zum Schlagwort, hinter dem wir (Kaffeeröster) uns verstecken. Das muss nicht sein.

Quijote Kaffee macht es vor.

Webseitenbesucher können Einkaufspreise, Preiskalkulationen oder Röstprofile online einsehen. Quijote hat damit neue Maßstäbe in Sachen Transparenz gesetzt, die weiter gehen als die üblichen Marketingfloskeln. Leider werden einige der Daten seit ein paar Jahren nicht mehr aktualisiert. Dennoch: Quijote hat verstanden, dass Transparenz entscheidend ist.

Überwältigung lähmt.

Du und ich - wir müssen ja nicht gleich die Welt retten. Aber kleine Schritte in die richtige Richtung sind besser als Tatenlosigkeit.


Auch wir wollen den Weg der Transparenz weiter fördern. Statt nach bestem Wissen und Gewissen, möchten wir unsere Kunden aufklären und einen authentischen Einblick geben.

 

Doch wie machen wir das? Wie setzen wir diese Werte in der Praxis um?

  1. Proaktive Kommunikation der Preisgestaltung
  2. Detaillierte Informationen zum Kaffee und zum Produzenten
  3. Einblicke in die Produktion & Sourcing + Mitspracherecht

 

Preistransparenz

Ich möchte ehrlich sein. Zum Zeitpunkt dieses Blog-Artikels kenne ich von vielen, aber leider nicht von allen meinen Kaffeesorten den FOB oder Farmgate Preis.

Um den FOB Preis zu erfahren, muss ich beim Import-Partner nachfragen. Die Informationen stehen zur Verfügung, werden aber nicht öffentlich kommuniziert. Dennoch wird hier hervorragende Arbeit geleistet.

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit. Das Internet.


RICHTUNGSWEISEND: ALGRANO

Algrano ist kein richtiger Importeur. Algrano ist Technologie, mit dem Schwerpunkt auf Beziehungen. Als Plattform verbindet algrano mich als Röster direkt mit dem Kaffeeproduzenten im Anbauland. Transparenz war hier von Anfang an der Schlüssel zum Erfolg.

Denn Transparenz ermächtigt. Die Kaffeeproduzenten sind nicht einfach nur Bereitsteller ihrer Ware. Nein, sie entscheiden mit.

Zurück zum FOB. Du erinnerst dich?

Bei algrano wird der FOB Preis und teilweise auch der Farmgate-Preis vom Kaffeebauern (auch mit Hilfe von lokalen Repräsentanten) festgelegt. Die Preiszusammensetzung ist für mich als Rohkaffeekäufer klar und offen dargestellt.

Daneben spreche ich mit den Kaffeeproduzenten direkt und persönlich. Kommunikation auf Augenhöhe - für beide Seiten.


 

Kaffeetransparenz

Wir kaufen gern lokal. Wir kaufen gern von Menschen, denen wir vertrauen. Und wir kaufen gern da, wo wir sehen, wohin das Geld fließt. Genauso geht es mir bei der Auswahl meiner Rohkaffees.

Natürlich könnten wir "irgendeinen" Rohkaffee kaufen. Rohkaffee, der vermutlich auch gut schmecken würde. Gleichzeitig interessiert uns die Story "hinter" dem Kaffee. Was macht diesen Kaffee besonders? Wo kommt er her und wie wurde er von unabhängigen Q-Gradern bewertet?

Ein besonders gutes Beispiel hierfür ist der Kaffee aus Peru (PachaMama): ein Direktimport von Walter und Michael.

Oder unsere äthiopischen Kaffee. Mein Kauf dieses Rohkaffees kommt Mädchen und jungen Frauen zugute.

Dabei möchten wir auch besonderen Wert auf die Verwendung des Kaffees legen: häufig erreichen mich Emails oder Anrufe von Kunden, die nicht so genau wissen, wie sie das Beste aus dem Kaffee herausholen können. Hier möchten wir Hilfestellung leisten, mit Brührezepten und praktischen Tipps.

Auch das Auge entscheidet mit. Es geht aber nicht um Marketing. Es geht um authentische Berichterstattung vom Ursprung: Bilder sagen mehr als tausend Worte. Wenn verfügbar, möchten wir zeigen, wie es auf der Farm aussieht, wer die Farmer sind und wie die Bohnen aussehen. So kannst du vor deinem Kauf schon viel erfahren und es gibt keine bösen Überraschungen.

 

Produktionstransparenz

Wir möchten keine Black Box sein.


Wenn du wissen willst, wie wir was machen, frag einfach.


Warum haben wir welchen Rohkaffee gekauft? Wie passt der Kaffee in unser Sortiment? In unsere aromatische Produktfamilie?

Für jeden unserer Kaffees erstellen wir unterschiedliche Röstprofile und cuppen diese Varianten, um schlussendlich ein "Produktionsprofil" zu erstellen. In der Regel haben wir bereits vor dem Kauf der Rohware eine Idee, was wir mit dem jeweiligen Kaffee machen wollen und wie er unsere Aroma-Sortiment interessanter macht. Gerne erläutern wir dir, welche Röstkurven wir erstellen und warum.

Schließlich möchten wir dich - unseren Kunden - mit ins Boot holen. Wir sind eine kleine Rösterei und pflegen intensive persönliche Beziehungen zu unseren Kunden. Natürlich müssen wir die finale Entscheidung über Rohkaffeeeinkäufe fällen, berücksichtigen aber auch immer die Ideen und Wünsche unserer Kunden.

 

FAZIT

Beziehungsstatus: "es ist kompliziert".

FOB und Farmgate offen und transparent auf unseren Seiten zu kommunizieren ist ein elementar wichtiger Schritt. Unsere Kunden sollen wissen, was beim Kaffeeproduzenten ankommt. Auch sie sollen mit gutem Gewissen einkaufen können.

Am Ende muss in die Bewertung eines FOB oder Farmgate-Preises aber auch immer die Transmission Rate beachtet werden. Und diese hängt von vielen Variablen ab.

Es gibt also keine einfache Antwort.

Gleichzeitig sollten wir uns das Leben auch nicht unnötig schwer machen.

Als Röster sehe ich es als meine Pflicht, aufzuklären: Woher stammt der Kaffee? Welche Geschichte steht dahinter? Welches Aromaprofil kannst du in der Tasse erwarten? Was wäre ein geeignetes Brührezept für diesen Kaffee? Warum ist dieser Kaffee wie geröstet worden? Und natürlich: Was konnte der Kaffeebauer daran verdienen?

Doch halt! Nicht so schnell.

Welche Pflicht hat der Kunde? Der Kaffeetrinker?

Konsequent sein.

Also Kaffeetrinker musst du aufhören, nach dem billigsten Angebot zu suchen. Du musst Schluss machen mit dem Heischen nach Gutschein Codes und Rabatten. Und vor allem musst du aufhören ignorant zu sein.

Du hast eine Wahl. Du hast Einfluss. Die Fakten liegen auf dem Tisch.

Ich fordere dich auf: frage nach. Hole dir die Informationen, die du brauchst, um ethisch gute Kaufentscheidungen zu fällen.

Nicht nur beim Kaffee.




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