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Fairer Kaffeehandel - was ist das?

DER PREIS IST NICHT WIRKLICH FAIR, NEIN.

„Der Preis ist nicht wirklich fair, nein. Die Einnahmen reichen nicht für die ganze Familie und die Arbeit ist sehr mühsam. Fair Trade hilft zwar, reicht aber nicht. Wenn wir ca. das Doppelte bekämen, könnten wir uns wenigstens gesundes Essen leisten. Vor ein paar Jahren war der Weltmarktpreis für Kaffee zwar höher, aber bei uns gibt es nur Reis und Bohnen und die Gewinne machen andere.“

-- Melba Flores Riba | Kaffeebauer aus Nicaragua

 

Melba Flores Riba steht hier stellvertretend für Kaffeeproduzenten weltweit. In einer Welt, in der es heißt, dass jeder sich selbst am nächsten ist, glauben wir, dass es zunehmend Menschen wie dich gibt, die anders denken und handeln möchten. Eine unserer Grundüberzeugungen ist, dass jeder von uns bei den vielen kleinen Entscheidungen im Alltag einen in Summe großen Unterschied machen kann.

 

Doch wie sieht fairer Handel für diejenigen aus, die unseren heiß geliebten Kaffee anbauen und pflücken? 

Wie bekommen Bauernfamilien ein Dach über den Kopf, gesundes Essen und Zugang zu Bildung?

 

 

VERTRAUEN = FAIRTRAUEN IM KAFFEEHANDEL

Gerade weil unsere Leidenschaft für Kaffee so groß ist, liegt uns die Nachhaltigkeit des Kaffeeanbaus und –konsums so sehr am Herzen, allen voran die vielen Menschen, also die Kaffeebauern, Pflücker und Rohbohnenaufbereiter, die uns diesen Genuss erst ermöglichen.

Dieser Weg ist nicht alltäglich. Wir wollen auch nicht alltäglich sein, weder in Sachen Qualität noch beim Thema soziale Gerechtigkeit, denn „wach machen“ wollen wir nicht nur mit unserem Kaffee.

 

VERÄNDERUNG DURCH RESPEKTVOLLEN UMGANG

Wir und unsere Partner möchten unseren Kaffeeproduzenten auf Augenhöhe begegnen. Wir sehen in Ihnen Menschen, die unseren Respekt verdienen, Menschen die hart arbeiten, um ihren Kindern Bildung und eine gesunde Ernährung zu ermöglichen – Dinge, die für die Meisten von uns selbstverständlich geworden sind.

Wir sehen voller Bewunderung eine Esther Njeri, die als Lohnplückerin in Kenia 50 US Cent pro Stunde verdient und damit 7 Kinder ernährt und glauben fest daran, dass wachsendes Vertrauen zwischen Industrienationen und Produzenten ganze Handelszweige verändern kann.

Alle Bewegungen, die in der Geschichte der Menschheit Veränderungen bewirkt haben, haben einst klein angefangen. Jeder frühe „Träumer“ hat sicherlich zu hören bekommen, dass sich doch ohnehin nie etwas verändern wird.

Aber genau deshalb wissen wir heute, dass das nicht stimmt und gehen kleine Schritte im Vertrauen, dass nicht nur wir, sondern auch du und deine Freunde hervorragenden Kaffee genießen möchten, der denen, die ihn angebaut, geerntet und aufbereitet haben, sowie ihren Familien, nachhaltig ein besseres Leben ermöglicht.  

 

UNSERE WAHL - UNSER EINFLUSS

Unsere Aufgabe ist es jeden Tag aufs Neue zu hinterfragen, ob unsere Entscheidungen auch tatsächlich den Einfluss haben, den wir beabsichtigen. Wir glauben, dass ein klarer Fokus auf höchste Qualität, loyale und vertrauensvolle Beziehungen zu Produzenten und Importeuren, und ein konsequent überdurchschnittlicher Preis für die Arbeit der Kaffeebauern der richtige Weg ist. Große Konzerne können viel bewegen, aber kleine Strukturen können dies nachhaltiger. 

Letztlich fangen wir im Kleinen an darauf hin zu arbeiten, dass eines Tages nicht nur die Kaffeeproduzenten, mit denen wir aktuell zusammen arbeiten, sondern die weltweit mehr als 3 Millionen Kleinbauern, wirklich fair behandelt werden, damit ihre Kinder zur Schule gehen und Familien nachhaltig aus der Armut befreit werden können – und das alles durch den Genuss von wunderbarem, hochwertigem Kaffee. 

 

 

STRUKTURELLE HERAUSFORDERUNGEN BEIM KAFFEEHANDEL

Seit dem Ende des International Coffee Agreements 1989 richtet sich der Marktpreis für Kaffee rein nach Angebot und Nachfrage. Zum vierten Mal infolge (Stand 2014) ist die jährliche Nachfrage nach dem braunen Gold gestiegen. Es wird jedoch immer noch mehr Kaffee angebaut als abgenommen wird. Das drückt den Preis.

Für die Kaffeebauern eine kleine Katastrophe. Hinzu kommt, dass die großen Röster heute mehr als 50% des gesamten Kaffeemarktes dominieren – und damit auch den Preis. Ende 2013 fiel der Preis für Kaffee wie schon 2009 auf Rekordtiefstände von gerade einmal einem US Dollar. Kenianische Kaffeebauern erhalten heute pro Kilogramm Kaffeekirschen unterm Strich lediglich 20 US Cent. Kein Kaffeebauer kann unter diesen Bedingungen profitabel wirtschaften. 

 

DEN URSPRUNG DES KAFFEES KENNENLERNEN - MEHR TRANSPARENZ

In Deutschland und den meisten Industrieländern wird heute mehr Kaffee konsumiert, als jemals zuvor. Gleichzeitig wissen die meisten Konsumenten kaum, woher ihr Kaffee eigentlich stammt, wer dafür wie hart arbeiten musste und welche Bedingungen bei der Weiterverarbeitung der gepflückten Kaffeekirschen herrschten.

Hast du dich schon einmal gefragt, wie fair Ihr fairer Kaffee wirklich ist?

Bei der Suche nach den besten Kaffees legen wir großen Wert auf Transparenz. Wenn möglich verfolgen wir einen Direct Trade Ansatz, häufig arbeiten wir aber auch mit vertrauensvollen Lieferanten um unser eigenes Risiko niedrig zu halten. 

DER PREIS IST NUR DER ANFANG

Die notwendige Grundlage für fairen Handel ist ein angemessener Preis für Anbau und Weiterverarbeitung des Rohkaffees. Selbst Fair Trade zertifizierter Kaffee, der bei uns in Deutschland reißenden Absatz findet, bedeutet für den einzelnen Kaffeeproduzenten bzw. Lohnpflücker leider kaum einen Unterschied. Der Schuldige ist schnell gefunden: der Weltmarkt.

Trotz der vielen Verbesserungen, die Fair Trade in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat, gibt es weiterhin große Herausforderungen. In der Realität kann der Kaffeeproduzent oft nicht einmal die von Fair Trade vorgeschriebenen Löhne bezahlen.

Was beim Konsumenten aus dem Geldbeutel wandert, scheint letztlich nicht beim Kaffeebauern bzw. Lohnpflücker anzukommen.

Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir an der Umsetzung wahrhaft fairer Preise, mit denen Produzenten Löhne zahlen können, die auch beim Lohnpflücker und Wanderarbeiter einen Unterschied machen. Doch der Preis ist nur der Anfang.

 

WAS BEDEUTET FAIRER HANDEL FÜR UNS?

Angesichts der Komplexität des Themas ist es ein Leichtes, zu kapitulieren. Wir halten einen Lösungsansatz jedoch für recht intuitiv: Kleine Strukturen, persönliche und transparente Beziehungen sowie hohe Qualität sind für uns Grundpfeiler für fairen Handel mit den Bauern, die jeden Tag dafür arbeiten, damit unsere Kunden und wir erstklassigen Kaffee genießen können.  

So wird Fair Trade für uns keine starre Richtlinie, sondern eine Grundüberzeugung, die sich ethisch und menschlich in unserem täglichen Handeln widerspiegelt. 

BETEILIGUNG AN DER WERTSCHÖPFUNG

Zwar gibt es bereits Kaffeeproduzenten z.B. in Kenia, die ihre eigene Rohware rösten und so die Gewinne an der Wertschöpfung sichern können, allerdings nur für die ost-afrikanischen Absatzmärkte.

Die Norm bleibt erhalten: die armen Länder liefern die Rohware und die Industrieländer veredeln die Kaffeebohnen und fahren so satte Gewinne ein. Dass sich daran so schnell nichts ändern wird, liegt schon allein daran, dass geröstete Kaffeebohnen schneller an Aroma verlieren als Rohkaffee. Daher muss die Röstung weiterhin in geografischer Nähe zum Absatzmarkt erfolgen. Nur so kann Konsumenten Frische und Qualität garantiert werden.

Dennoch: unser Ziel ist es, Kaffeebauern an unserer Wertschöpfung zu beteiligen. Dies ist eine große Herausforderung, der wir uns in der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Importeuren, unserem Röster und letztlich den Kaffeeproduzenten selbst stellen müssen.

 

WARUM DIE QUALITÄT DES KAFFEES SO ENORM WICHTIG IST

Der Bösewicht namens Weltmarktpreis kann natürlich eigentlich gar nichts dafür: als die Weltbank selbst in traditionell durch andere Landwirtschaft geprägten Ländern den Kaffeeanbau anregte, kam es zur drastischen Überproduktion von Kaffee.

Der Fair Trade Gedanke und garantierte Preise, haben zusätzliche Anreize für Kaffeeanbau geliefert und dadurch die Überproduktion weiter angefacht. Die Preise fallen weiter. Die für uns logischste Antwort lautet: weniger Kaffee, höhere Qualität. 

 

KAFFEE-QUALITÄT WILL GELERNT SEIN

Höhere Qualität zu produzieren ist nicht einfach und geht mit höheren Produktionskosten einher. Kaffeebauern, die sich auf Qualität konzentrieren, erhalten aber auch höhere Preise, meist sogar höher als der Fair Trade Preis. Die variablen Kosten durch den Anbau von Spezialitätenkaffee steigen weniger schnell als die Marge, die der Kaffeebauer erwirtschaften kann. Auch hier setzen unsere Partner an und helfen Kaffeeproduzenten die Qualität ihrer Ernten so hoch wie möglich zu halten. Davon profitieren auch Wanderarbeiter und Lohnpflücker. 

 

GUT FÜR DEN KAFFEEPRODUZENTEN, GUT FÜR UNS

Letztendlich profitieren auch alle Kaffeeliebhaber von der hohen Qualität des Kaffees, klagen doch viele Menschen über Herzrasen oder Magenschmerzen im Zusammenhang mit Kaffeekonsum. Allein dies ist schon ein guter Grund auf Qualität statt Quantität zu setzen.

Wir selbst freuen uns täglich über die Auszeit, die uns eine Tasse köstlicher Spezialitätenkaffee aus Afrika oder aus Südamerika beschert. Diese Freude möchten wir mit dir teilen. Das Thema „direct trade“ beherrscht die Gespräche rund um den Kaffeehandel. Farm-to-Cup oder Direct Trade – das Vorgehen, bei dem Zwischenhändler ausgeschaltet werden – ist gut und richtig. Auch wir wollen den direkten Zugang zu unseren Kaffeebauern haben.

Die zwischenmenschliche Beziehung, der persönliche Austausch über Herausforderungen und Möglichkeiten und die Sicherheit, dass harte Arbeit ohne Umwege finanziell und angemessen belohnt wird, stärkt das Vertrauen für den gemeinsamen Weg und führt zu mehr Nachhaltigkeit. 

 

KLEINE STRUKTUREN, MEHR TRANSPARENZ

Gleichzeitig arbeiten wir mit professionellen, kleinen Rohkaffee-Importeuren zusammen. Alle unsere Partner haben sich „Spezialitätenkaffee“ auf die Fahnen geschrieben. Es geht also um qualitativ hochwertigste Kaffees – vom Anbau, über die Verarbeitung, Rohware und Röstung.

Wir konnten uns davon überzeugen, dass unsere Importeure bereits Strukturen aufgebaut haben, die nachhaltigen und fairen Handel ermöglichen. Die ethischen Grundsätze unserer Partner prüfen wir eingehend und bevorzugen Importeure, die nicht nur hochwertigsten Rohkaffee zu wirklich fairen Preisen einkaufen, sondern auch in Qualität und Nachhaltigkeit im jeweiligen Anbaugebiet investieren. 

Auf diese Weise halten wir die Lieferkette sehr kurz, aber nicht zu kurz. Wir konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenzen und achten darauf, dass jeder Euro dahin fließt, wo er den größten Nutzen hat. 

 

Wohl gemerkt: Auch wir haben nicht alle Antworten, auch wir sind nur ein kleines Rädchen im großen System. Mit dem Bestreben hin zu mehr Qualität, höhere Transparenz und der zwischenmenschlichen Beziehung glauben wir dennoch auf dem richtigen Weg zu sein. Danke, dass auch du Teil unserer Vision bist.