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Artikel: IST KAFFEE UNGESUND?

IST KAFFEE UNGESUND? - carabica - fine coffee culture
Gesundheit

IST KAFFEE UNGESUND?

BITTE WIE? KAFFEE = GESUND?

Dabei ist doch jedem klar, dass Kaffee dem Herzen schadet, Bluthochdruck verursacht und die Leber belastet! Noch dazu entzieht er unserem Körper Wasser!

Da halte ich es, wie der Schriftsteller Franz Kafka gesagt haben soll: 

"Kaffee dehydriert nicht, sonst wäre ich schon Staub!" 

Und mit dem Herzen, Magen oder Blutdruck haben wir zumindest scheinbar trotz unseres ungezügelten Kaffeekonsums keinerlei Probleme. Haben wir einfach nur Glück?

Wir von carabica sind keine Mediziner, aber die Wissenschaft beschäftigt sich schon lange mit den Auswirkungen des Kaffeekonsums auf unsere Gesundheit. Ist Kaffee wirklich so gesund? Welche Mengen Koffein darf ich zu mir nehmen?

 

Zunehmend sind sich Wissenschaftler einig: Kaffee ist gesünder als früher angenommen. 

 

 

SCHÜTZT KAFFEEKONSUM VOR ALZHEIMER-DEMENZ?

Um es vorweg zu nehmen: Diverse Studien bestätigen den positiven Effekt von Kaffee auf die Alzheimer-Demenz Krankheit. Kaffee wirkt also tatsächlich vor Alzheimer.

Konkret heißt es: Menschen, die im mittleren Lebensalter regelmäßig (3-5 Tassen) Kaffee trinken, scheinen ein bis zu 65% geringeres Risiko zu haben, an Alzheimer-Demenz zu erkranken (im Vergleich zu Menschen, die kein oder nur wenig Kaffee tranken), so eine Longitudinalstudie aus Schweden und Finnland. Auch die Berücksichtigung diverser Kofaktoren änderte das Ergenis nicht. Viele weitere Studien bestätigen diese Auswertungsergebnisse. 

Warum genau Kaffee eine schützende Wirkung hat, ist noch nicht vollständig geklärt. Neue Studien deuten jedoch darauf hin, dass der hohe Gehalt an Antioxidantien im Kaffee eine Rolle spielt. 

Darüberhinaus untersuchen Forscher nun auch, ob der in der Kaffeebohne enthaltenen Chlorogensäure eine Schlüsselrolle zukommt: Chlorogensäure unterbindet die Anhäufung von Freien Sauerstoffradikalen und hat so enormes antioxidatives Potential. Ob diese Eigenschaft tatsächlich zur schützenden Wirkung gegen Demenz führen kann, versuchen Forscher aus Korea herauszufinden. 

 

ENTZIEHT KAFFEE DEM KÖRPER WASSER?

Wissenschaftlich gesprochen spricht alles gegen diese These. Ob Berufsverband Deutscher Internisten oder Deutsche Gesellschaft für Ernährung - die Experten sind sich einig: durch Kaffee konnte keine entwässernde Wirkung festgestellt werden. 

Zwar kann es kurzfristig durch Kaffee zu einer harnanregenden Wirkung kommen indem die Filterfunktion der Nieren angeregt wird, langfristig ist dieser Effekt jedoch nicht. Bei regelmäßigen Kaffeetrinkern gewöhnt sich der Körper an die Koffeinzufur.

Tatsächlich hatte man in Studien gemessen, wie viel Flüssigkeit die Versuchsperson zugenommen hatte, wie viel als Urin wieder ausgeschieden wurde und auch welchen Wasseranteil im Körper verblieben ist. 

Unser Tipp: gleich nach dem Aufstehen ein großes Glas Wasser trinken! So ist dein Körper nach dem Nachtschlaf schnell wieder hydriert. Danach in Ruhe den ersten Kaffee des Tages genießen, denn auch koffeinhaltige Getränke können zur Flüssigkeitsbilanz genutzt werden!

 

IST KOFFEIN SCHLECHT FÜR DICH?

Koffein wird in vielen Medikamenten in geringen Dosen angewandt und hilft beispielsweise bei Migräne, Neuralgien, Herzschwäche oder Asthma. Zudem fördert die Blockade von Adenosin unsere Konzentration, hilft gegen Erschöpfung und Kopfschmerzen, macht uns munter und agil.

Wie kann dann Koffein schlecht sein?

Tatsächlich ist Koffein ein Insektengift: Kaffeepflanzen produzieren es, um Insekten fernzuhalten. 

Ein Espresso hat ca. 30 mg Koffein. Ein Mensch müsste allerdings mehr als 330 Tassen Espresso in kurzer Zeit trinken, um daran zu sterben. Erste Vergiftungserscheinungen treten bereits nach ca. 35 Espressi auf. Kaum jemand würde auf die Idee kommen so viel Kaffee zu trinken. 

In der Regel wird das aufgenommene Koffein innerhalb von 4-6 Stunden einfach über den Urin wieder ausgeschieden. Kein Problem also.

Anders ist das allerdings bei schwangeren Frauen: sie sollten den Konsum von Koffein meiden, da die Halbwertszeit bei werdenden Müttern bei ca. 20 Stunden liegt. Das Koffein wird also deutlich langsamer abgebaut und verbleibt länger im Körper. 

Unser Fazit: Konsum von Koffein ist unbedenklich, solange du es nicht übertreibst! Achte auch auf Koffeingehalt sowie andere Koffein-Quellen, wie Tee, Coca Cola oder Red Bull. Die Summe macht den Unterschied. Die Lösung: bewusster Kaffeekonsum statt Koffeinismus und ein Fokus auf Qualität statt Masse.

 

 

WIE WIRKT KAFFEE AUF MEINEN BLUTDRUCK?

Erhöht Kaffee meinen Blutdruck? Die schnelle Antwort ist "ja" und "nein". Koffeinkonsum erhöht tatsächlich deinen Blutdruck - jedoch nur kurzfristig. Wer regelmäßig Espresso oder Kaffee trinkt, bemerkt den Anstieg des Blutdrucks nicht mal mehr. Allgemein gesprochen konnte nicht festgestellt werden, dass Kaffee den Blutdruck erhöht. 

ABER ... 
... ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht: neuere Untersuchungen zeigen, dass die Wirkung von Kaffee auf den Blutdruck sehr individuell und vermutlich genetisch bedingt ist. 

Wissenschaftler fanden heraus, dass Menschen unterschiedlich schnell Koffein in der Leber abbauen. Kaffeetrinker mit "langsamem Koffeinabbau" könnten demnach dazu neigen eher erhöhten Blutdruck durch Koffein zu erleiden als Menschen, die keinen Kaffee trinken. Diejenigen, die Koffein schnell abbauen, hatten ein geringeres Risiko Bluthochdruck zu bekommen. Interessant: diese Phänomene konnten nur bei Nicht-Rauchern festgestellt werden!

Unser Tipp: Es ist und bleibt komplex und so ganz scheinen selbst die schlausten Wissenschaftler noch nicht dahintergekommen zu sein. Falls du unter Bluthochdruck leidest, greife auch hin und wieder mal zu koffeinfreiem Kaffee oder reduziere deinen Kaffeekonsum. 

 

ERHÖHT KAFFEEKONSUM DAS RISIKO FÜR KREBSERKRANKUNGEN?

Eine Untersuchung von 70 Veröffentlichungen zur Forschung des Zusammenhangs zwischen Kaffeekonsum und Krebserkrankungen kam zu dem Ergebnis, dass regelmäßiger Kaffeegenuss das Risiko an Krebs zu erkranken nicht erhöht. Die Studie legt sogar nahe, dass das Risiko an Leber- oder Nierenkrebs zu erkranken verringert werden kann. Auch 2010 wurden 500 Studien ausgewertet, die zu einem ähnlichen Ergebnis kommen. 

Die Ergebnisse bleiben aber dennoch unsicher. 

In einer epidemiologischen Studie in Japan, an der in einem Zeitraum von 16 Jahren fast 100.000 Probanden teilnahmen, konnte man keinerlei Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Krebsmortalität feststellen - weder positiv noch negativ. 

Auch eine EPIC Studie in Europa, die 2012 veröffentlicht wurde, konnte die positiven Effekte nicht unterstützen. Der Studie zufolge hatte Kaffee keinen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken. 

 

MACHT KOFFEIN ABHÄNGIG?

Die meisten Kaffeetrinker kennen es: Fällt der Frühstücks-Kaffee mal aus, bekommen wir spätestens am Nachmittag Kopfschmerzen und Müdigkeit. Und obwohl regelmäßiger Kaffeekonsum bei Abstinenz zu Entzugserscheinungen führt, können wir nicht von einer echten Abhängigkeit von Koffein oder Kaffee sprechen. Die Entzugserscheinungen und Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und eine allgemeine Reizbarkeit halten nur wenige Tage an. Eine echte Koffeinabhängigkeit gibt es in unseren Augen nicht. 

Mein Tipp: schalte hin und wieder einen Gang runter und trinke auch mal einen Tee zwischendurch. Nur wenn dein Körper sich an den ständigen Koffeingehalt nicht komplett gewöhnt hat, wirst du überhaupt noch eine Wirkung durch Koffein erfahren. Diese kannst du dir im Alltag zunutze machen, z.B. beim Sport.

 

KANN KAFFEE VOR TYP-2 DIABETES ODER ALTERSDIABETES SCHÜTZEN?

Aufgrund der weltweit rasanten Ausbreitung von Altersdiabetes, haben sich viele Forschungen mit dem Thema auseinandergesetzt. Zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen Typ-2 Diabetes und Kaffee untersuchen, kamen zu einem interessanten Ergebnis: Kaffeetrinker haben ein deutlich geringeres Risiko an Typ-2 Diabetes zu erkranken.

Obwohl die genauen Wirkungsmechanismen noch genauer erforscht werden müssen, scheint dieses Ergebnis durch eine Vielzahl weiterer Studien bestätigt worden zu sein. 

Wichtig: Die Auswertung zeigte ebenfalls, dass Probanden mehr als 600ml Kaffee trinken mussten, um das Risiko zu erkranken um 23% zu senken (im Vergleich zur Versuchsgruppe, die nur 150ml oder weniger trank). Außerdem war der positive Effekt sowohl bei koffeinhaltigem als auch bei entkoffeiniertem Kaffee zu beobachten. Der Koffeingehalt im Kaffee oder Tee ist demnach nebensächlich.

Mehr noch: 2009 stellten diverse Untersuchungen fast einstimmig fest, dass jede Tasse Kaffee (mit oder ohne Koffein) das Risiko an Diabetes Typ-2 zu erkranken um 7% reduzierte!

 

 

SODBRENNEN UND MAGENSCHMERZEN DURCH KAFFEE?

Bisher konnten keine eindeutigen Ergebnisse gefunden werden, die Kaffeekonsum und Sodbrennen oder Reflux assoziieren. Auch 2012 konnte in einer Studie keinerlei Zusammenhang festgestellt werden. 

Dass Kaffee die Darmtätigkeit anregt, dürfte den meisten Kaffeetrinkern bekannt sein. Zu Magengeschwüren sollte es aber nicht kommen! Jedenfalls konnten dänische Wissenschaftler keinen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Magengeschwüren feststellen. 

Ob ein Kaffee vertragen wird, d.h. keine Magenschmerzen verursacht, hängt nicht nur davon ab, wie robust dein Magen ist! Wichtige Faktoren sind Röstung und Kaffeebohnen-Sorte.

Konventioneller Kaffee wird unter sehr hohen Temperaturen in nur 2-3 Minuten geröstet. Säuren können sich weniger gut abbauen und zu viele Bitterstoffe entstehen. Da bei Industrieröstern Bohnen oft nicht qualitätssortiert werden, sind die Bohnen unterschiedlich groß und werden dadurch teilweise verbrannt, teilweise gar nicht komplett geröstet.

Schließlich sollte der Kaffee nicht zu dunkel bei ca. 200 Grad Celsius in einem schonenden Röstverfahren über 15-20 Minuten geröstet werden. Eine qualitativ hochwertige Röstung erkennst du auch am Röstbild: die Kaffeebohnen sollten ein einheitliches Farbbild ergeben und wenige bis keine Bruchstücke enthalten. 

Auch deine Bohnenwahl hat Einfluss: Robusta hat doppelt so viel Chlorogensäure wie Arabica und teilweise mehr als doppelt so viel Koffein. Achte darauf, stets hochwertige Bohnen zu kaufen und wenn dein Magen empfindlich ist, greife lieber zu 100% Arabica Kaffees statt Arabica-Robusta Mischungen. Dein Magen wird es dir danken!

 

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REFERENZEN: 

http://www.kaffee-wirkungen.de/kaffee-krankheitsbilder.html

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